Fleischpfade
Das Teilprojekt 1.1: Fleischpfade - Wie Tiere zu Dingen werden. Eine Ethnografie von Tierhaltung und Fleischproduktion im 21. Jahrhundert (kurz: „Fleischpfade“)
Das Regensburger Teilprojekt (TP 1) gliedert sich in drei Unterprojekte, wobei TP 1.1 an der Universität Regensburg, TP 1.2 am Hachenburger Landschaftsmuseum Westerwald und TP 1.3 am Deutschen Kochbuchmuseum in Dortmund umgesetzt werden.
TP 1.1 (Regensburg) folgt der Leitfrage, wie im Prozess der Verdinglichung das Verhältnis von lebendigem Tier und Fleisch als
Ge- und Verbrauchsobjekt insbesondere im Spannungsfeld von Nähe und Distanz
ausgehandelt, d.h. wahrgenommen, gedeutet und verarbeitet wird. Inwieweit wird
„das Lebendige“ also schon bei Zucht, Haltung und Tötung als späteres Objekt
Fleisch „gedacht“, welche Werte und Normen, Bilder und Symboliken schreiben
sich entlang von Schlachtung, Verpackung, Transport und Verkauf, welche über
Einkauf, Bevorratung, Zubereitung, Verzehr, Konsum und Entsorgung ein? Wie wird
materiell, diskursiv, performativ und narrativ Distanz geschaffen oder Nähe
erzeugt? Im Fokus stehen zum einen die Bruchlinie des Wandels von einer
industriellen hin zur postindustriellen Fleischproduktion (v.a. seit den 1990er
Jahren) und zum anderen das Fleisch als Objekt in Transformation. Objekte der
Transformation sind ergänzend einzubeziehen, insofern sie den Prozess der
Verdinglichung stützen.
Schlachtung im Vogelsberg, 2019 (© Lars Winterberg)
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From Nose to Tail – Fleischkonsum 2019 (© Lars Winterberg) |
Politisches Graffito in Bonn, 2019 (© Lars Winterberg)
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