Fleischregion

 

Teilprojekt 1.2: Transformationen des regionalen „Fleischwissens“. Zucht, Haltung und Verwertung von Rindern und Schweinen im Oberen Westerwald von 1819 bis 1950 (kurz: „Fleischregion“) 


Das Regensburger Teilprojekt (TP 1) gliedert sich in drei Unterprojekte, wobei TP 1.1 an der Universität Regensburg, TP 1.2 am Hachenburger Landschaftsmuseum Westerwald und TP 1.3 am Deutschen Kochbuchmuseum in Dortmund umgesetzt werden.

TP 1.2 (Hachenburg) fokussiert die beiden regionalhistorischen Nutztierrassen „Westerwälder Rind“ und „Westerwälder Schwein“, die inzwischen beide von anderen Rassen völlig verdrängt wurden, im Hinblick auf die Thematik „Fleischwissen“ jedoch lange Zeit bedeutende Rollen in der Mittelgebirgslandschaft des Westerwalds spielten. Welche spezifischen Ausprägungen im Hinblick auf das „Wissensformat Fleisch“ generierte die Bevölkerung des Westerwaldes im Zeitschnitt seit Anfang des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts und wie veränderten sich diese im Hinblick auf das Westerwälder Schwein und Rind, so die Kernfrage der Studie.

Vorführung einer Westerwälder Kuh auf einer Preisschau, um 1900 (© Landschaftsmuseum Westerwald)


Auf der Basis historisch-archivalischer Quellen wird hierzu zunächst der Weg von den beiden Rassenneuzüchtungen bis hin zu deren Aussterben mit dem Schwerpunkt des Werdegangs vom Tier bis zum Endprodukt Fleisch nachvollzogen.
Diese Betrachtungsweise erfährt in einem zweiten Untersuchungsschritt die Ergänzung durch die Analyse der in diesem Zusammenhang stehenden konkreten sachkulturellen Zeugnisse, die sich im Bestand des Landschaftsmuseums Westerwald befinden. Hierzu zählen einerseits die translozierten Gebäude selbst, mit ihren Ställen, Küchen, Stuben und Vorratsräumen. Hinzu kommen die entsprechenden Ausstattungen der Räumlichkeiten, sprich v.a. benötigtes Werkzeug und Gerät.
 
Aufnahme vor dem Gehöft des Viehhändlers Louis Gärtner in Anhausen in den 1920er Jahren rechts Peter Gärtner, links Wilhelm Puderbach (© Landschaftsmuseum Westerwald)



Präsentation des geöffneten Schlachtkörpers auf der Leiter in Deesen, um 1930 (© Landschaftsmuseum Westerwald)